11. Jh. Missionskirche
Im 11. Jahrhundert wurde die Frauenkirche Dresden erstmals urkundlich erwähnt. Sie diente der Christianisierung der umliegenden sorbischen Dörfer.
Die Frauenkirche Dresden blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits die verschiedenen Vorgängerkirchen waren Maria, der Mutter Gottes, geweiht und trugen den Namen Frauenkirche. Im 18. Jahrhundert entstand der berühmte Kuppelbau George Bährs, der zweihundert Jahre das Stadtbild Dresdens prägte. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört, verblieb die Ruine der Frauenkirche als Mahnmal im Herzen der Stadt, bis 1993 das einmalige Wiederaufbauprojekt begann. Seit 2005 ist die Frauenkirche wieder eine offene Bürgerkirche.
Im 11. Jahrhundert wurde die Frauenkirche Dresden erstmals urkundlich erwähnt. Sie diente der Christianisierung der umliegenden sorbischen Dörfer.
Als Ende des 12. Jahrhunderts die Stadt Dresden entstand, wurde die Frauenkirche die Gemeindekirche der Stadt. Mehrfach wurde der Bau zu klein und umgebaut, bis er schließlich Ende des 15. Jahrhunderts im Stil der Spätgotik umgestaltet wurde.
Im Zuge der Reformation diente die Kirche ab 1539 für 20 Jahre als reine Begräbniskirche, ehe hier wieder Gottesdienste abgehalten wurden. 1672 wurde der Komponist Heinrich Schütz in der Frauenkirche beigesetzt. Daran erinnert eine Gedenktafel am Boden des Hauptraumes.
1722 beschloss der Rat der Stadt Dresden einen Neubau und beauftragte Ratszimmermeister George Bähr. Er plante ein Meisterwerk mit markanter Kuppel, verstarb aber vor der Fertigstellung. Seine Kirche wurde zum Wahrzeichen Dresdens.
Am 26. Juli erteilt August Christoph Reichsgraf von Wackerbarth die offizielle Baugenehmigung, am 26. August wurde der Grundstein der neuen Frauenkirche gelegt.
Die noch unfertige Kirche wird am 28. Februar geweiht. Es gab noch keine Orgel und nur einen provisorischen Altar; die Hauptkuppel war im Bau. Am 3. April werden vier Glocken aufgezogen.
Die große Silbermann-Orgel wird eingebaut, kurz darauf gibt Johann Sebastian Bach ein Konzert (1736). Bauschäden an Pfeilern und der Kuppel treten auf. Bähr stirbt über Diskussionen zum Abtragen der Steinkuppel (1738).
Am 27. Mai wird das Turmkreuz auf die am Ende doch ganz aus Sandstein ausgeführte Frauenkirche aufgesetzt. Ein Dankgottesdienst am 27. November markiert den Abschluss der 17-jährigen Bauzeit.
Wegen der Zerstörung der Kreuzkirche im Siebenjährigen Krieg wird die Frauenkirche für drei Jahrzehnte die Hauptkirche Dresdens.
Wiederholt sind Restaurierungen und Baumaßnahmen notwendig. Letztmalig findet eine Bestattung in den Katakomben statt. Das Grabmal George Bährs wird überführt. Die Frauenkirche wird zum Sitz des Superintendenten und später selbstständige Pfarrkirche.
Nach Abschluss des »Faust« steigt Johann Wolfgang von Goethe zur Aussichtsplattform auf. Es ist bereits sein zweiter Besuch.
Richard Wagner leitet die Uraufführung seines für die Frauenkirche verfassten Werkes »Das Liebesmahl der Apostel«.
Erst wird die Frauenkirche grundlegend saniert, dann kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges komplett zerstört. Ihre Ruine prägt fast fünf Jahrzehnte das Stadtbild und die Erinnerungskultur. Doch dann beginnt der Wiederaufbau.
Der Machtkampf zwischen den Deutschen Christen und der Bekennenden Kirche wird auch innerhalb der Gemeinde und den Geistlichen der Frauenkirche geführt. Der oppositionelle Superintendent Hugo Hahn wird des Amtes enthoben.
Am 13. Februar fällt der von Deutschland ausgegangene Krieg auf Dresden zurück. Die Frauenkirche übersteht die Bombardierung der Stadt, stürzt aber ausgebrannt zwei Tage später in sich zusammen.
Der Rat der Stadt Dresden beschließt, die Ruine offiziell als »Mahnmal für die Opfer des Bombenkrieges« zu deklarieren und lässt eine Gedenktafel anbringen.
Immer am 13. Februar protestiert eine unabhängige Friedensbewegung an der Ruine mit Kerzen gegen die Militarisierung der DDR. 1989 formuliert Helmut Kohl vor dem Trümmerberg seine Vision eines wiedervereinigten Deutschlands.
Eine Bürgerinitiative veröffentlicht am 13. Februar 1990 den »Ruf aus Dresden«. Sie bekundet den Willen, nach 45 Jahren den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche zu wagen und bittet international um Spenden.
Nach dem Beräumen der Ruine 1993/4 wird am 27. Mai 1994 der erste Stein versetzt. 1996 wird die Unterkirche fertiggestellt, bis zur Jahrtausendwende wachsen die Außenmauern 28 Meter in die Höhe. Am 13. Februar 2000 wird das neue Turmkreuz übergeben.
2002 fallen die Gerüste der Fassade, die nun 38 Meter hoch ist. Die glockenförmige Kuppel entsteht. Mit dem Aufsetzen der Turmhaube am 22. Juni 2004 wird die äußere Gestalt wiederhergestellt. Es folgt der Innenausbau. Am 30. Oktober 2005 wird die Frauenkirche geweiht.
Nach dem Abschluss des Wiederaufbaus erreicht die Frauenkirche mit jährlich 120 Gottesdiensten, 550 Andachten, über 100 Konzerten, zahlreichen Wortveranstaltungen und Zeiten der Besichtigung stets ca. 2 Millionen Gäste.
Am 13. Februar wird die Frauenkirche in die Internationale Nagelkreuzgemeinschaft aufgenommen.
Mit Martti Ahtisaari (2010), Mohamed ElBaradei (2014), Ahmet Üzümcü (2016), Frederik Willem de Klerk (2017) und Ellen Johnson Sirleaf (2018) sprechen Friedensnobelpreisträger in der Frauenkirche.